Bei Handballern ist noch reichlich Sand im Getriebe
Nordkurier, 29.09.2020
Saisonauftakt in der Ostsee-Spree-Liga: Während die Loitzer Handballer einen Pflichtsieg feiern können, verpassen die Fortunen auswärts einen Punktgewinn.
Heimsieg für Loitz, Auswärtspleite für Fortuna – der erste Spieltag der neuen Ostsee-Spree-Liga-Saison hat unterschiedliche Emotionen bei den Handballern der Region ausgelöst. Die Männer der SG Uni Greifswald/Loitz gewannen ihr Heimspiel gegen den VfL Tegel mit 22:17 (11:6), für Fortuna Neubrandenburg steht nach dem 24:25 (11:16) in Brandenburg die erste Niederlage zu Buche.
„Das Beste ist das Ergebnis, mit dem Spiel sind wir nicht zufrieden“, sagte der Loitzer Torwart Paul Weier. „Warum wir zu Beginn so nervös gespielt und so viele Fehler gemacht haben, kann ich mir nicht erklären. Wir haben gut trainiert, sind durch die neuen Spieler vor allem im Rückraum viel variabler und hatten ein gutes Gefühl. Die Abwehrleistung war auch in Ordnung, aber offensiv müssen wir uns deutlich steigern.“ In der Anfangsphase taten sich beide Mannschaften schwer, nach zehn Minuten stand es 1:1. Schon da vergaben die Loitzer gute Möglichkeiten und leisteten sich mehrere technische Fehler, das sollte auch bis zum Ende so bleiben. Von den Neuzugängen konnte besonders Fynn-Martin Tippelt überzeugen, Mateusz Fornal und Aleksander Olkowski wurden noch nicht so häufig eingesetzt. Tippelt kam vom Stralsunder HV nach Loitz und gab sowohl in der Abwehr als auch im Angriff ein gutes Debüt. Nach der klaren Loitzer Pausenführung wurde es Mitte der zweiten Hälfte noch einmal eng, als die Gäste aus Berlin bis auf zwei Tore herankamen (15:17, 47. Min.). Der letztlich deutliche Erfolg wurde für SG-Keeper Weier vor allem in der Defensive sichergestellt. Weier: „Die Abwehr passt schon gut zusammen, da profitieren wir von den Erfahrungen der vergangenen Saison. Das ist die Basis für guten Handball und deshalb bin ich auch optimistisch, was das Derby am kommenden Sonnabend in Neubrandenburg angeht.“
Erst in der zweiten Halbzeit wurde es besser
Die Neubrandenburger hatten sich ihren Saisonauftakt ganz anders vorgestellt. „Da war deutlich mehr drin“, sagte dann auch Fortuna-Trainer Volker Hauschildt, der mit seinem Team trotz guter zweiter Halbzeit und zwischenzeitlicher Führung am Ende mit leeren Händen dastand. „Über das ganze Spiel gesehen haben wir zu viele gute Chancen liegen lassen, zu ungeduldig gespielt und vor allem auch in der ersten Halbzeit zu schwach verteidigt. Besonders das Rückzugsverhalten hat mir in dieser Phase nicht gefallen.“ Hauschildts Mannschaft kassierte in den letzten Minuten vor der Pause mehrere Gegenzugtore am Stück und geriet dadurch unnötig hoch in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel lief es dann lange Zeit besser, in der 50. Spielminute brachte Andy Odebrecht Fortuna sogar in Führung. „Teilzeit-Neuzugang“ Odebrecht wird künftig bei den Auswärtsspielen in und um Berlin aushelfen, er ist dort bei der Polizei beschäftigt. Wie Odebrecht sind auch Torhüter Philip Hoefs und Rückraumspieler Marcus Deutsch zu Fortuna zurückgekehrt. Besonders Hoefs präsentierte sich in starker Form. Hoffnungsträger Bruno Zimmermann hat angedeutet, wie wichtig er künftig für das Neubrandenburger Spiel werden kann. Hauschildt: „Die Abläufe müssen sich erst einschleifen, die Abstimmung wird mit der Spielpraxis immer besser funktionieren. Ich hoffe schon beim Derby am kommenden Sonnabend, darauf freuen wir uns alle jetzt schon.“
SV Fortuna: Hoefs, Prodoehl – Deutsch, M. (1), Langschwager, Deutsch, L., Schröder (1), Klepp (4), Odebrecht (1), Kühle (6), Zimmermann (8/5), Stolt (3), Saß, Hauschildt