Handballteams wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben
Nordkurier, 25.09.2020
Saisonstart in der Ostsee-Spree-Liga. Während die SG Uni Greifswald/Loitz in der heimischen Peenetalhalle loslegt, muss der SV Fortuna 50 Neubrandenburg auswärts ran.
Loitz zu Hause, Fortuna auswärts – morgen beginnt für die Handballer aus dem Peenetal und aus Neubrandenburg die neue Saison in der Ostsee-Spree-Liga, mit verändertem Spielmodus und verschärften Abstiegsregeln. „Wir wollen in der Vorrunde unter die besten Vier unserer Staffel und damit in die Aufstiegsrunde“, sagt Fortuna-Trainer Volker Hauschildt und wählt damit die gleichen Worte wie die Verantwortlichen der SG Uni Greifswald/Loitz.
Die Nach-Corona-Spielzeit hat ihre eigenen Gesetze. Weil es nach der abgebrochenen Vorsaison keine Absteiger gab, spielen diesmal insgesamt 18 Mannschaften mit. Die Vorrunde wird in zwei 9er-Staffeln ausgetragen, die jeweils besten Vier qualifizieren sich für die anschließende Aufstiegsrunde. Die unteren fünf Teams beider Staffeln spielen um den Klassenerhalt, am Ende müssen insgesamt sechs Vereine absteigen. „Es soll schon in der darauffolgenden Saison wieder eingleisig und mit der ursprünglichen Staffelstärke von 14 Mannschaften gespielt werden. Deshalb ist die hohe Zahl an Absteigern nötig“, heißt es von den beteiligten Landesverbänden.
Mit einem Heimspiel gegen den VfL Tegel geht es für die Männer der SG Uni Greifswald/Loitz los (19 Uhr, Peenetalhalle Loitz). Tegel profitierte vom Corona-bedingten Saisonabbruch und blieb als Tabellenletzter in der Liga. „Wir wollen natürlich mit einem Sieg starten und sind nach den bisherigen Eindrücken der Vorbereitung auch sehr optimistisch. Grundlage soll die Abwehr sein – hinten stabil stehen und dann schnell und zielstrebig nach vorn ist die Devise. Wir haben junge, gut ausgebildete Spieler, die uns spielerisch weiterbringen. Dazu mehrere routinierte Handballer, die in kritischen Situationen wissen, was zu tun ist“, so SG-Mannschaftsleiter Steffen Teetz.
Zwei Leistungsträger haben Loitz verlassen
In drei Trainingslagern und mehreren Testspielen hat Trainer Raki Marangko viel probiert und verschiedene taktische Konzepte getestet. Die vier Neuzugänge Fynn-Martin Tippelt, Mateusz Fornal, Aleksander Olkowski und Tim Glowinkowski haben sich mit überzeugenden Leistungen eingefügt. Neuer Kapitän ist Radoslaw Wolski. Nicht mehr dabei sind ebenfalls vier Spieler, darunter mit Michael Borchardt und Hannes Lemcke zwei langjährige Leistungsträger.
Im ersten Heimspiel soll außerdem getestet werden, inwiefern das Hygienekonzept in der Peenetalhalle umzusetzen ist. 100 Zuschauer sind zugelassen, Priorität haben die Dauerkartenbesitzer. Für die Handballer von Fortuna Neubrandenburg beginnt die Saison mit dem Auswärtsspiel in Brandenburg. Im Team von Coach Hauschildt gab es nach dem Aufstieg mehrere Veränderungen, vor allem aus dem Rückraum erhofft er sich künftig mehr Effektivität. „Durch die Zugänge von Bruno Zimmermann und Marcus Deutsch haben wir auf diesen Positionen jetzt fünf verschiedene Spielertypen und können variabler agieren. Außerdem können wir öfter tauschen und jedem seine Pausen gönnen“, meint Hauschildt.
Allerdings hat er schon jetzt mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Definitiv fehlen wird in Brandenburg der frisch operierte Linksaußen Arno Rademacher, weitere Spieler sind angeschlagen. „Aktuell haben wir 10 gesunde Spieler. Bei Marcus Deutsch entscheiden wir kurzfristig, ob er nach seiner Muskelverletzung wieder mitmachen kann.“ Deutsch war vom HSV Insel Usedom zurückgekehrt, mit Torhüter Philip Hoefs ist ein weiterer Ex-Fortune wieder im Team. Große Hoffnungen ruhen auf Rückraumspieler Bruno Zimmermann. Der Sohn der früheren Top-Leichtathletin Katrin Krabbe hat bereits Erfahrungen in der 1. Bundesliga gesammelt, nach Neubrandenburg kam er vom insolventen Drittligisten Rhein Vikings. Verlassen haben die Fortunen Ole Hauschildt, Mateusz Fornal, Seweryn Gryszka und Michal Rogalski.