Fortunas Juliane Kiewitt ist bereit für das besondere Spiel
Nordkurier, 11.03.2020
Nach nur drei Tagen Pause steht für die Handball-Frauen heute das nächste Spiel an. Zuletzt gegen Grün-Weiß Werder hagelte es eine Niederlage.
Englische Woche für die Handballerinnen des SV Fortuna 50 Neubrandenburg. Nach der 22:26 (10:16)-Niederlage zuletzt bei Grün-Weiß Werder steht heute schon das nächste Spiel an. Ab 18 Uhr empfangen die Neubrandenburgerinnen in der Ostsee-Spree-Liga Grün-Weiß Schwerin zum Landesderby in der Webasto-Arena. Die Partie wurde zu Jahresbeginn auf Schweriner Wunsch wegen Personalmangels verlegt. „Für mich ist es ein besonderer Gegner, weil ich in Schwerin gespielt habe und dort noch viele Leute kenne. Ich will gewinnen, das ist doch klar“, sagt Fortunas Winterzugang Juliane Kiewitt. Mit 32 Jahren ist sie der „Oldie“ der Mannschaft – eine Rolle, die der routinierten Linkshänderin gefällt. „So ein junges Team wie unseres braucht erfahrene Spielerinnen, die vorangehen. Ich habe mich sehr gut eingelebt, sehe mich als eine Art Motivator. Ich rede gern und viel mit den Mädels, besonders nach schwächeren Momenten“, so die Versicherungs- und Immobilienkauffrau, die in Woldegk lebt und in Prenzlau arbeitet.
Bisher hat sie sieben Spiele für Fortuna gemacht und immerhin schon 26 Mal getroffen. Eigentlich spielt sie auf Rechtsaußen, zuletzt kam sie aber immer häufiger im Rückraum zum Einsatz. „Wir haben viele Flügel- und Kreis-, aber wenige Rückraumspielerinnen. Durch die Ausfälle von Madlen Kloska, die gegen Werder schon wieder spielte, Hannah Reimer und Hanna Naussed ist die Situation aktuell noch prekärer. Im Training hat mich unser Coach Dago Leukefeld schon öfter im Rückraum spielen lassen und jetzt klappt es auch in der Liga ganz gut.“ Julinae Kiewitt stammt aus Templin, der Kontakt nach Neubrandenburg entwickelte sich schon zu Schulzeiten. „In der 7. Klasse war ich zur Schnupperwoche bei Fortuna. Sofort wechseln wollte ich nicht, aber der damalige Trainer Udo Levold ist hartnäckig geblieben. Als ich dann den Führerschein hatte, bin ich zum Training und den Spielen gependelt und habe mit den Frauen in der Regionalliga gespielt“, erinnert sie sich.
Kiewitt spielte mit Berlin schon in der 2. Liga
Danach schaffte es Kiewitt mit den Reinickendorfer Füchsen bis in die 2. Bundesliga, spielte mit Schwerin in der 3. Liga. Nach vier Jahren Pause auf höherem Handballniveau zog es sie jetzt zurück zu Fortuna. „Durch meinen Umzug nach Woldegk bin ich wieder dichter dran und da lag es nahe, hier wieder anzufangen. Gerade mit einem Trainer wie Dago Leukefeld macht es großen Spaß. Unser Team hat sehr viel Potenzial und sicher eine gute Perspektive.“
Zuletzt gegen Werder musste Kiewitt zuschauen, saß wegen einer Hüftverletzung 60 Minuten auf der Wechselbank. Heute gegen Schwerin ist sie wieder bereit und will mithelfen, sich für die 22:23-Niederlage aus dem Hinspiel zu revanchieren.
SV Fortuna in Werder: Fiero, Freitag, Kage - Gutzat (3), Polzin (2), Babatz (2), Kloska (6/6), Bergstein (3), Kiewitt, Schultz (5), Hager (2), Ludewig (2), Nehls (2)