Moritz Hauschildt ist der tragische Held bei Fortuna
Im Bild: Moritz Hauschildt traf dreimal für Fortuna Neubrandenburg. Foto: Heiko Brosin
Nordkurier, 25.02.2019 von Stefan Thoms
Die Neubrandenburger Handballer haben gegen Werder eine gute Leistung geboten. Die Hausherren standen ganz dicht vor einem Sieg, am Ende kam es anders.
Neubrandenburg. Handball-Dramatik pur erlebten die Zuschauer am Sonnabend in der Neubrandenburger Webasto-Arena. Das Ostsee-Spree-Liga-Heimspiel der Männer vom SV Fortuna 50 gegen Grün-Weiß Werder sorgte für Herzkammerflimmern und einen Schockmoment – zum tragischen Hauptdarsteller beim 20:20 (10:7) wurde Neubrandenburgs Moritz Hauschildt.
„Es tut mir extrem leid für das Team und die Fans. Aber es war eine besondere Situation, in der ich unter großem Druck stand und die falsche Entscheidung getroffen habe. Im Nachhinein gehen einem viele Optionen durch den Kopf, aber in dem Moment muss man sich eben schnell entscheiden“, sagte der niedergeschlagene Rückraumspieler nach dem dramatischen Finale.
Fortuna führte 20:19, hatte den Ball, zu spielen waren noch 15 Sekunden. Nach Zeitstrafen waren die Neubrandenburger mit zwei Spielern weniger auf dem Feld. Die Chance für Werder – aggressiv bedrängten sie den ballführenden Hauschildt, dessen erzwungener Fehlpass führte zum Gegenstoß und dem Ausgleichstreffer der Gäste. „Ich hätte im Boden versinken können. Zum Glück kamen direkt nach der Aktion meine Mitspieler und auch einige Fans zu mir, um mich zu trösten“, so Hauschild.
Bis dahin zeigten die Fortunen ein starkes Spiel gegen den Tabellendritten aus Werder, vor allem in der ersten Halbzeit. Die Abwehr und Torhüter Mateusz Fornal waren in Bestform und vorne wurden die Chancen geduldig herausgespielt. Nach der Pause wurde es immer hektischer, bis hin zur dramatischen Schlussphase. Hauschildt: „Leider haben wir zu viele gute Möglichkeiten ausgelassen, das war letztlich der entscheidende Punkt. Allerdings haben wir gesehen, dass wir über 60 Minuten mit einem Topteam mithalten können und das gibt uns Mut für den Rest der Saison.“ Fortuna bleibt Tabellenletzter und hat am kommenden Sonnabend den Spitzenreiter aus Stralsund zu Gast.
SV Fortuna ´50: Fornal, Köpke – Bernhardt, Langschwager (2/2), Hauschildt, O. (1), Rogalski (3), Kühle, Gutjahr (1), Stolt (1), Saß (1), Gryszka (6/3), Hauschildt, M. (3), Salbrecht, Bornkessel (2)