Fortuna-Mädchen verspielen ihre Bundesliga-Chance
Im Bild: Janine Polzin konnte sich mit ihrem Team nicht qualifizieren. Foto: MTS-Sportfotos - Michael Scharf
Nordkurier, 24.04.2018 von Stefan Thoms
Hängende Köpfe: Zum dritten Mal in Folge scheiterten die Neubrandenburger Jung-Handballerinnen in der Vor-Qualifikation am Rostocker HC. Auch das Männer-Team – bereits MV-Meister – kassierte eine Niederlage.
Neubrandenburg. Enttäuschung in den Gesichtern, hängende Köpfe. Einige Tränen kullerten. Die A-Jugend-Handballerinnen des SV Fortuna 50 Neubrandenburg hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt. Sie verpassten ihr großes Ziel – den Sprung zum Bundesliga-Qualifikationsturnier. „Unbegreiflich. Wir hatten uns viel vorgenommen und konnten so gut wie nichts davon umsetzen. Wir sind nie ins Spiel gekommen. Es tut mir auch leid für die vielen Zuchauer, die bei dem schönen Wetter zu uns in die Halle gekommen sind“, sagte Torhüterin Laura Fiero.
Zum dritten Mal in Folge scheiterten die Neubrandenburgerinnen im landesinternen MV-Vorausscheid am Rostocker HC. Nach dem Hinspiel (25:28) verloren sie mit 20:29 (8:15) auch das Rückspiel in eigener Halle. „Das ist ärgerlich. Die Mädels konnten sich nicht für ihre tolle Saison belohnen. Die Qualifikation wäre ein wichtiger Schritt in ihrer sportlichen Entwicklung gewesen. Aber wir müssen anerkennen, dass Rostock besser war und verdient weitergekommen ist“, so Fortuna-Präsident Michael Schröder.
Für den Neubrandenburger Verein wäre es nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein großer Image-Gewinn gewesen. Handball-Bundesliga – in Mecklenburg-Vorpommern seit längerer Zeit eine Seltenheit. Aktuell spielen nur die A-Jugend-Mädchen von Grün-Weiß Schwerin und die Jungs von Empor Rostock mit. Qualifizieren wollen sich jetzt auch die Talente vom Rostocker HC. Zweimal sind sie bereits gescheitert, nach dem Erfolg in Neubrandenburg will das Team von Trainerin Ute Lemmel mehr. „Die beiden Spiele gegen Fortuna machen Mut. Im Hinspiel hatten wir eine gute zweite Halbzeit, das Rückspiel haben wir von Beginn an dominiert. Wir spielen in diesem Jahr erstmals mit unserem älteren Jahrgang. Wir sind also erfahrener, körperlich stärker und auch spielerisch besser.“
Nächste Saison wieder die Bundesliga im Blick
Für Fortunas A-Jugend-Mädels geht’s in der kommenden Saison in der Ostsee-Spree-Liga weiter. Trainiert wird das Team dann von Ralf Böhme. Die Mannschaft ist jung und talentiert, außer den drei Leistungsträgerinnen Hanna Naussed, Madlen Kloska und Laura Fiero können alle noch zwei Jahre und länger mitspielen. „Wir haben vielversprechende Jahrgänge und werden die Bundesliga auch in der kommenden Saison wieder in Angriff nehmen“, kündigt Vereinschef Schröder an.
Ebenfalls verloren haben die Fortuna-Männer in der MV-Liga. 24:28 (11:14) stand es am Ende des Auswärtsspiels beim Stralsunder HV II, es war die zweite Saison-Niederlage der Neubrandenburger. „Nachdem wir Meisterschaft, Aufstieg und Landespokal sicher haben, ist der Druck etwas raus. Dennoch wollen wir unsere Spiele gewinnen. In Stralsund lief aber nicht viel zusammen. Zu viele technische Fehler, schlechte Würfe in der entscheidenden Phase und kein Zugriff in der Abwehr. 28 Gegentore hatten wir die ganze Saison noch nicht“, so Kreisläufer Stefan Stolt. Mit Ksawery Gajek und Tom Gutjahr fehlten den Neubrandenburgern ihre beiden besten Torschützen, Gajek wurde außerdem im Abwehr-Mittelblock vermisst. Am kommenden Samstag (18 Uhr) spielt Fortuna zum letzten Mal in dieser Saison zu Hause. Zu Gast ist der Schwaaner SV.