Fortunas Frauen bleibt das Siegtor versagt

Im Bild: Fortunin Lena Jänike (links) bei einer Abwehraktion.

Nordkurier, den 18.12.2017 von Roland Gutsch, Foto: Roland Gutsch

Wieder ein Punkt futsch! Die Neubrandenburger Handballerinnen sind nach dem Heim-Remis gegen den Rostocker HC II nur Vierte der MV-Liga. Zwischen den Festtagen soll trainiert werden. Das Männer-Team liegt voll im Soll: Auch in Schwaan gab‘s beide Zähler.

Neubrandenburg. Laura Sewina standen die Tränen in den Augen. In der letzten Spielsekunde hätte die Handballerin von MV-Ligist SV Fortuna 50 Neubrandenburg beinah das geschafft, was zwischenzeitlich in der Heimpartie gegen den Rostocker HC II undenkbar schien – das Siegtor. Doch von der Rechtsaußen-Position scheiterte sie an der Gäste-Torhüterin, und so blieb es beim 21:21 (9:13). Wieder ein Punkt futsch – daran trug freilich keine einzelne Spielerin Schuld: Das war eine kollektive Angelegenheit. 
„Wir hatten uns natürlich nicht vorgestellt, kurz vor der Saison-Hälfte auf Tabellenplatz vier rumzudaddeln“, fand Trainer André Schumacher nach dem Abpfiff deutliche Worte. „Ich bin unzufrieden mit dem Unentschieden, enttäuscht.“ Vor der Saison war die Rückkehr in die Ostsee-Spree-Liga als Ziel ausgegeben worden. Davon sind Schumachers Schützlinge aktuell ein gutes Stück entfernt. Der Coach: „Zwischen Weihnachten und Silvester wird trainiert. Wir haben ordentlich was zu tun.“ 

Das ist nicht neu bei den Fortuna-Frauen: Ihrem Angriffsspiel fehlt die Konstanz. So war es auch im Vergleich mit der Rostocker „Zweiten“, die nicht zu den Spitzenteams der MV-Liga zählt. Nach einem ausgeglichenen Beginn häuften sich bei den Neubrandenburgerinnen die Fehler im Vorwärtsgang, darunter simple. Dass die Fortunen aus dem Konzept gerieten, nutzte der Gegner und hatte vor allem mit Rückraum-Würfen Erfolg. Zeitweise betrug sein Vorsprung fünf Tore. 
Weil den Gastgeberinnen ein Superstart in den zweiten Durchgang gelang, wurde die Angelegenheit wieder spannend. Eine Umstellung im Team trug Früchte. Plötzlich stand es 14:14, später 17:17. Einige Aktien daran hatte Laura Fiero, die nunmehr das Tor hütete und tolle Paraden bot. Die Abwehr vor ihr – inklusive Lena Jänike, die heute den 18. Geburtstag hat – agierte solide. Die Attacke-Abteilung wurde aber wieder wackliger. Trainer Schumacher: „Dass wir die 2. Halbzeit gewonnen haben, ist das Positive an diesem Spiel.“ 
Mit einem sicheren 33:20 (16:11)-Sieg kehrten unterdessen die MV-Liga-Männer des SV Fortuna 50 von ihrem Punkte-Duell beim Schwaaner SV heim. Der Favorit hatte das Erwartbare erledigt: neunter Sieg in der neunten Saison-Partie. „Wenn man aufsteigen will, müssen auch die hässlichen Spiele gewonnen werden“, sagte Trainer Marcin Feliks. „Und das war eins von dieser Sorte.“ 
Die Feliks-Mannen kamen schwer in die Gänge, diverse Top-Chancen zu Treffern blieben ungenutzt. „Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, klar. Aber ein Superding war das auch nicht gerade von uns“, so der Trainer. „Wir hatten durchweg einige Tore Vorsprung, in den letzten Minuten machten wir dann den Sack endgültig zu. Ich konnte allen Spielern Einsatzzeiten geben.“ Feliks freut sich, dass seine Mannschaft ohne Punktverlust in die Feiertage geht. Voll im Soll! 

Fortuna-Frauen: 
Kadow, Fiero – Kloska (5 Tore), Forbrich (7/4), Hein, Naussed (3), Wirth (2), Sewina (3), Sudbrock (1), Brosche, Kahl, Gierke, Jänike, Deinert. 

Fortuna-Männer: 
Hoefs, Prodoehl – Klepp (4 Tore), Stolt (6), Kaczamarczyk (5), Gajek (6), Gutjahr (4), Kühle (1), Reckzeh (1), Wenske (3), Bornkessel (2), Hauschildt (1), Rütz, Waeller. 

Damit ist der Spielbetrieb im Handballjahr 2017 für unsere Frauen und Männer beendet.
Unsere Männer starten bereits am Freitag, den 05.01.18 auswärts beim HC Vorpommern-Greifswald in der MV-Liga und einen Tag später am 06.01.18 im Achtelfinale des Landespokals auch auswärts gegen den HSV Grimmen II in das neue Handballjahr. Das erste Heimspiel im neuen Jahr steigt dann eine Woche später am 13.01.18 in der Webasto Arena.