Fortuna-Inside: Interview mit Frauen-Trainer Dago Leukefeld
Im Bild: Frauen-Trainer Dago Leukefeld (Foto: Thomas Bornkessel)
Zukünftig möchten wir Mitglieder und Menschen aus unserem Verein etwas näher vorstellen und auf diesem Weg interessante und wissenswerte Einblicke in unsere Vereinsarbeit geben. Aufgrund der außerordentlich angespannten personellen Situation in unserer 1. Frauenmannschaft haben wir uns umgehört bei unserem Trainer der 1. Frauenmannschaft und Gesamtsportlichen Leiter des Vereins Dago Leukefeld.
Danke Dago, dass Du Dir die Zeit genommen hast. Wie zufrieden bist Du mit dem Start deiner Mannschaft in die Saison?
„Natürlich sind wir insgesamt gar nicht zufrieden. Aber ich muss, um das richtig zu betrachten, etwas weiter ausholen und analysieren: Am Ende der letzten Saison haben uns Juliane Kiewitt aus persönlichen Gründen und direkt mit Beginn der Vorbereitung auch Clarissa Techow aus schulischen Gründen verlassen. Damit fehlen uns beide Linkshänderinnen für den Rückraum. In der Vorbereitung fehlten dann Philine Schultz und Sarah Schmekel lange wegen Krankheit sowie Madlen Kloska und Nele Stenzel wegen Verletzungen. Also lief die gesamte Vorbereitung eher schwierig. Der Saisonstart mit dem Unentschieden gegen Rostock und den Siegen gegen Stavenhagen und Wismar war okay. Dann kam das Horrorspiel in Spandau, schwere Verletzungen bei Janine Polzin und Lara Bergstein, dazu weitere Verletzungen bei Vivien Hassmann und Madlen Kloska. Auch der Heilungsprozess der Verletzung von Nele Stenzel braucht noch Zeit. Dazu kommen einige Krankheitsfälle und das Training kann oft nur mit wenigen Spielerinnen stattfinden.“
Welche Auswirkungen haben die schwerwiegenden Verletzungen zweier Spielerinnen auf Euer Saisonziel (Aufstieg)?
„Das kann ich leicht beantworten. Das Ziel ist damit völlig unrealistisch.“
Wie können die personellen Ausfälle kompensiert werden? Geht das überhaupt?
„Wir haben schon vor der Saison versucht, uns von außerhalb zu verstärken. Das hat leider nicht geklappt. Eine junge Dänin hat sich für einen Verein in den alten Bundesländern entschieden und für die 4. Liga kommt keine Verstärkung nach Neubrandenburg. In der 3. Liga hätte das ganz anders ausgesehen. Die Situation hat sich durch Krankheiten noch eher verschlechtert. Dankenswerterweise helfen uns Manuela Stenzel und Laura Fedder im Moment. Einige B-Jugendspielerinnen werden in den nächsten Monaten 16 Jahre alt und kommen dann dazu. Leider ist der Spielerinnenmarkt in allen Ligen total leer oder freie bzw. wechselwillige Spielerinnen passen nicht in unser Gefüge.“
Was wünschst Du Dir von Deinen Spielerinnen, vom Vorstand/ Verein am meisten?
„Wir alle sind im ständigen Austausch und besprechen fast täglich die Situation. Wir müssen jetzt als Mannschaft zusammenrücken und die angespannte Lage überstehen. Es gibt leider derzeit keine Alternative. Das Präsidium und der Verein leisten in vielen Bereichen eine überragende Arbeit. Meine Spielerinnen müssen sich jetzt noch mehr fokussieren und zusammenhalten. Das Einzige, was wirklich hilft, ist gut trainieren.“
Gibt es Wünsche an das Publikum? Ist die Stimmung in der Halle gut oder könnte diese besser sein?
„Wir freuen uns auf jedes Heimspiel, bei dem das Publikum einer der wichtigsten Faktoren ist! In den meisten Hallen sind fast gar keine Zuschauer. Wir haben mit großem Abstand das beste Publikum in der Liga.“
Wann wärst Du am Ende mit Eurer Saison zufrieden?
„Wenn wir uns trotzdem sportlich weiterentwickeln, jede Spielerin ein bisschen besser wird und alle Kranken und Verletzten wieder richtig gesund und fit werden.“
Danke Dago, wir drücken die Daumen!