Fortuna-Handballer gehen böse unter
Nordkurier 23.01.2017 von Stefan Thoms, Foto: Heiko Brosin
Statt Mutmacher gab es hängende Köpfe: Die Neubrandenburger Männer müssen im Abstiegskampf einen Rückschlag verdauen.
Neubrandenburg. Blaues Auge, Kratzer an Hals und Armen und total abgekämpft – Fortunas Rückraumspieler Marcus Deutsch machte sein bestes Spiel seit Langem, war aber dennoch nur traurig. „Nach so einem Spiel interessieren mich meine eigenen Tore überhaupt nicht. Wir hatten uns viel vorgenommen und stehen wieder ohne Punkte da, das ist sehr enttäuschend“, so Deutsch nach der 23:34 (12:16)-Pleite seiner Mannschaft gegen den Grünheider SV.
Es sollte eigentlich ein Lebenszeichen im Abstiegskampf werden, mit einer guten Leistung gegen eines der Ostsee-Spree-Liga-Topteams wollten sich die Neubrandenburger Selbstvertrauen für den Rest der Saison holen. Stattdessen wurde es ein Desaster, das Sportler und Zuschauer ratlos machte. „So wird das nichts mehr“ oder „Das reicht hinten und vorne nicht“ hieß es von vielen Fans.
„Man kann besonders unseren jungen Spielern keinen Vorwurf machen. Ich selbst hab die erste Saison bei den Männern fast nur auf der Wechselbank gesessen und sie kommen aus der A-Jugend und müssen jetzt teilweise durchspielen. Das funktioniert nicht auf Knopfdruck“, entgegnete Deutsch, der nach Krankheit, Berufs- und Studienstress selbst seit sechs Wochen kaum trainieren konnte.
Defensive war der absolute Schwachpunkt
Die Neubrandenburger begannen gut und lagen bis zum 4:3 in Führung. Mehrere Chancen für ein besseres Ergebnis zur Pause wurden vergeben, der Einbruch kam direkt nach dem Seitenwechsel. Mit einem 11:2-Lauf entschieden die Grünheider das Spiel und feierten am Ende einen ungefährdeten und verdienten Auswärtssieg.
Fortunas Schwachpunkt über 60 Minuten – die Defensive. Die Lücken waren zu groß, da hatten es auch die Torhüter Thilo Pro- doehl und Philip Hoefs sehr schwer. „Leider gehen wir mit diesem Negativgefühl in die nächsten drei spielfreien Wochen, aber wir müssen jetzt einfach weiter rackern und im Training dranbleiben. Wir haben noch genügend Spiele und viel mehr Potenzial, deshalb sehe ich noch gute Chancen für den Klassenerhalt“, sagte Kapitän Felix Klepp, der nach langer Verletzungspause wieder mit der Mannschaft trainiert und im nächsten Spiel gegen Bad Doberan einsatzbereit ist. Klepp gilt nicht zuletzt als ganz großer Hoffnungsträger im Abstiegskampf. Mit seiner Erfahrung soll und will er die junge Mannschaft wieder in bessere Zeiten führen.
Fortuna-Männer: Hoefs, Prodoehl – Bornkessel (1), Deutsch (12/1), Gutjahr, Hauschildt, Kühle, Landmesser (4), Langschwager, Rütz, Stolt (1), Tippelt, Waeller (2), Wenske (3)