Neubrandenburgs Handballer in arger Not
Nordkurier 17.01.2017 von Stefan Thoms
Für die Fortunen-Teams wird es langsam eng. Gegen die direkte Konkurrenz blieben beide Mannschaften sieglos.
Neubrandenburg. Brenzlige Situation für die Ostsee-Spree-Liga-Handballer vom SV Fortuna ´50 Neubrandenburg. Im Kellerduell beim Tabellenletzten Berliner SV 92 verloren die Neubrandenburger mit 18:20 (10:8) und stehen jetzt nur noch aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Berlinern.
„Im Spiel zuletzt gegen OSF Berlin waren wir offensiv gut und hatten eine schwache Abwehr, diesmal war es genau umgekehrt. Wenn man nur 20 Gegentore zulässt, muss man gewinnen. Wir hatten auch genügend Chancen, leider haben wir den Ball in den entscheidenden Situationen nicht reingemacht“, ärgerte sich Fortunas Linksaußen Tom Gutjahr.
Die Neubrandenburger legten eine starke erste Halbzeit hin, brachen in den letzten 15 Minuten aber regelrecht ein. „Das ist sehr ernüchternd. Alle kämpfen bis zum Umfallen, wenn es drauf ankommt, fehlen unseren jungen Spielern aber leider noch die Erfahrung, die Kraft und das Durchsetzungsvermögen“, so Trainer Ralf Böhme.
Kapitän soll im Februar zurück ins Team kehren
Vor allem den Ausfall des seit Monaten verletzten Kapitäns Felix Klepp können die Fortunen nicht kompensieren. Klepp soll Mitte Februar ins Team zurückkehren. Insgesamt haben die Neubrandenburger noch zwölf Spiele, um den Abstieg zu verhindern. „Wir verlieren nicht die Nerven und vertrauen unseren Jungs und unserem Trainer. Natürlich soll die erste Männermannschaft als eines der Aushängeschilder des Vereins in der Liga bleiben. Sollte das aber doch nicht gelingen, dann hat der sofortige Wiederaufstieg oberste Priorität“, sagte Fortuna-Präsident Michael Schröder. Im nächsten Spiel empfangen die Neubrandenburger am kommenden Samstag den Grünheider SV (5.).
Unentschieden kann am Ende Gold wert sein
Die Frauen haben bei der SG Hermsdorf/Waidmannslust 21:21 (11:11) gespielt und sich einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt erkämpft. Stark – die Abwehr um die herausragende Steffi Bauch im Tor sowie eine 100-Prozent-Effektivität vom Siebenmeterpunkt und im schnellen Gegenstoß. Ausbaufähig – die Gesamt-Angriffseffektivität von nur 30 Prozent.
Nach gutem Beginn (8:4 nach 17 Minuten) machten die Neubrandenburgerinnen Mitte der zweiten Hälfte aus einem 13:16 eine 20:17-Führung. Zum Sieg reichte es aber dennoch nicht. „Weil alle Konkurrenten gepatzt haben, kann dieser Punkt noch Gold wert sein. Wir haben den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortgesetzt und bekommen vor allem defensiv immer mehr Sicherheit. Dazu sammeln die Mädels von Spiel zu Spiel ihre Erfahrungen und tanken Selbstvertrauen, deshalb bin ich sehr optimistisch, dass wir auch in der kommenden Saison in der Ostsee-Spree-Liga spielen“, sagte Trainer Andre Schumacher.
Fortuna-Frauen: Bauch, Kadow – Albrecht (1), Deinert (1), Forbrich (9/6), Gierke, Jänike, Kahl, Nehls (1), Petznick, Sewina (2), Steffen (3), Sudbrock (2), Wirth (2/1)
Fortuna-Männer: Hoefs, Prodoehl – Bornkessel, Deutsch (2), Gutjahr (2), Hauschildt (3), Kühle (1), Langschwager (3/3), Rütz, Stolt (1), Tippelt, Waeller (2), Wenske (4)